28.12.2017 16:09
Hell und warm durch mehr Fenster und eine neue Heizung
Brockhagener Kirche erstrahlt in neuem Glanz

Sie allen haben an der Renovierung mitgewirkt (v.l.): Eva Volkert, Christian Große-Butenuth, Oliver Stümann, Thomas Kuhn, Hermann Speckmann, Elke Schierenbeck-Herbold, Fritz Schebaum, Gerhard Zimmermann, Stefan Terbrack und André Heinrich.

Der Kirchraum ist nun heller und wärmer.

Thomas Kuhn führt die Bandbreite der restaurierten Orgel vor.

Die Kanzel vor und

...nach der Restaurierung – vom Schimmel befreit.

André Heinrich freut sich „über die Maßen“, dass die Sanierung im Zeit- und Kostenrahmen blieb. Fotos: fra
BROCKHAGEN – Whow! Oh! Ach, wie schön! – Noch einige Wochen lang hörte man diese erstaunten Ausrufe, wenn Gemeindeglieder der Kirchengemeinde Brockhagen nach dem 3 Advent ihre frisch sanierte und renovierte St. Georgs-Kirche betraten. Rechtzeitig zur Adventsmusik der Chöre stand sie der Gemeinde wieder zur Verfügung, deren Gottesdienste inzwischen im Kantorhaus oder der Dorfkirche Steinhagen stattfanden.
Die Neueröffnung erfolgte nach einem gewaltigen, achtmonatigen Baumarathon. „Ich freue mich über alle Maßen“, sagte Pfarrer Dr. André Heinrich, der zugab, so manche schlaflose Nacht über dem Projekt gehabt hatte. Er freute sich nicht nur über die erfolgreich abgeschlossene Sanierung, sondern auch darüber, dass der Zeit- und Kostenrahmen eingehalten wurde.
Bei der Preview vor dem ersten Konzert und bei allen darauffolgenden Gelegenheiten dankte er Spendern, Handwerkern, Ehrenamtlichen aus dem Presbyterium und der Gemeinde sowie dem Architekten Stefan Terbrack ausführlich: „Ihr wart eine unglaublich Hilfe, so dass ich nicht so viele schlaflose Nächte hatte.“ Alle Fäden aber liefen bei Fritz Schebaum, dem Vorsitzenden des Bauausschusses, zusammen.
Das Ergebnis kann sich in der Tat sehen lassen: Die Kirche ist hell geworden. Und warm. Beides spürbar in einer guten Atmosphäre – dank der neuen Heizung mit angenehmen Temperaturen und einem neuen Lichtsystem. Die ersten Sitzreihen sind nun in einheitliche Stühle umgewandelt worden – sie können bei Bedarf Platz für Chöre oder Musiker machen. Auch unter der Empore mussten Sitzreihen weichen für mehr Platz und Licht.
Altar, Kanzel und Seitenempore über dem Taufbecken erstrahlen in frischen Farben und ohne Schimmelflecken. Die neuen Glastüren des Windfangs erhellen die Kirche ebenso und bilden Verse des Matthäus-Evangeliums ab. Im Turm hängt nun eine Wandplatte, auf der der Heilige Georg zu sehen ist. Sie ist eine Spende von Alfred Knörich, Mitglied der katholischen St. Hedwigs-Gemeinde. So wurde die Brockhagener Kirchensanierung zu einem ökumenischen Projekt, betonte Heinrich. Von gelebter Ökumene zeugt auch das Plattdeutsche Gesangbuch, dessen Erlös in die Sanierung floss: Es ist in Kooperation mit dem Neu-Apostolischen Archiv entstanden.
Kantor Thomas Kuhn spielte am Eröffnungsabend die von Schimmel befreite und überarbeitete Orgel: „Ein schönes Gefühl, sie wieder zu hören.“ Nach der Feinjustierung griffen auch alle anderen Orgelspieler wieder beherzt in die Tasten.
Die Zeit der Renovierung hat die Gemeinde gut überstanden, ist sich Pfarrer André Heinrich sicher. Die Zeit war aber nicht nur gefüllt von den Sorgen, ob alles rechtzeitig fertig wird. Die Gemeindeglieder hatten Gelegenheit anlässlich des Reformationsjubiläums den Raum schon mal im „Rohbau“ zu erleben mit einem einzigartigen Kunstprojekt, unter anderem mit Kurator Oliver Stümann und Künstlerin Eva Volkhardt. Stümann erinnerte bei der Einweihung daran, dass es die Reformation gewesen sei, die auch den Künsten die Freiheit geschenkt hat. Eva Volkhardt hatte das Kunstwerk „Luther Himmelblick“ für die Kirche geschaffen. (fra)